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vom schwarzen Buben
 

Die Geschichte von den schwarzen Buben
aus der Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann


Es ging spazieren vor dem Tor

Ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.

Die Sonne schien ihm aufs Gehirn,

Da nahm er seinen Sonnenschirm.

Da kam der Ludwig hergerannt

Und trug sein Fähnchen in der Hand.

Der Kaspar kam mit schnellem Schritt.

Und brachte seine Bretzel mit.

Und auch der Wilhelm war nicht steif

Und brachte seinen runden Reif.

Die schrie'n und lachten alle drei,

Als dort das Mohrchen ging vorbei,

Weil es so schwarz wie Tinte sei!

Da kam der große Nikolas

Mit seinem großen Tintenfass.

Der sprach: "Ihr Kinder, hört mir zu

Und lasst den Mohren hübsch in Ruh'!

Was kann denn dieser Mohr dafür,

Dass er so weiß nicht ist wie ihr?"

Die Buben aber folgten nicht

Und lachten ihm ins Angesicht

Und lachten ärger als zuvor

Über den armen schwarzen Mohr.

Der Niklas wurde bös und wild,

Du siehst es hier auf diesem Bild!

Er packte gleich die Buben fest,

Beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West,

Den Wilhelm und den Ludewig,

Den Kaspar auch, der wehrte sich.

Er tunkt sie in die Tinte tief

Wie auch der Kaspar: "Feuer." rief.

Bis übern Kopf ins Tintenfass

Tunkt sie der große NikoIas.

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,

Viel schwärzer als das Mohrenkind!

Der Mohr voraus im Sonnenschein,

Die Tintenbuben hinterdrein;

Und hätten sie nicht so gelacht,

Hätt' Niklas sie nicht schwarz gemacht.

Kapitel

Die Geschichte vom bösen Friederich
Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug
Die Geschichte vom wilden Jäger
Die Geschichte vom Daumenlutscher

Die Geschichte vom Suppen-Kaspar
Die Geschichte vom Zappel-Philipp
Die Geschichte vom Hanns Guck-in-die-Luft
Die Geschichte vom fliegenden Robert